Zwar heißt die Rubrik „in aller Welt“, aber auch in Deutschland gibt es viele spannende Orte zu entdecken. Ute Wischniewski stellt drei dieser Orte vor – unterhaltsam und natürlich ganz subjektiv.
„Warum in die Ferne schweifen, sieh‘ das Gute liegt so nah“ sagte schon Johann Wolfgang von Goethe…
In den letzten Jahren habe ich von meinen Reisen geschrieben. Wer mich kennt, weiß, dass ich gerne und möglichst oft reise. Und doch ist mir gerade in der letzten Zeit oft bewusst geworden, dass wir viele interessante und sehenswerte Dinge oft vor der Haustür haben.
Magische Orte waren nicht nur in der fantastischen Ausstellung im Gasometer in Oberhausen zu sehen, sondern für mich gibt es auf der ganzen Welt verteilt ganz persönliche „Besondere Orte“. In der Ausstellung wurden meine Freunde und ich bei dem Besuch in viele aufregende Orte entführt. Wir haben das Glück viele davon bereits mit eigenen Augen gesehen zu haben, aber nicht immer müssen wir soweit reisen um Besonderes zu finden.
Der Rhodo-Park in Bremen
Letztes Jahr war ich auf dem internationalen Rhododendron Symposium und – siehe da – von allen Kontinenten kamen die Besucher nach Bremen und ins benachbarte Ammerland und Ostfriesland um die Vielfalt und die Schönheit dieser Pflanzenart zu bewundern.
Ich bin in der glücklichen Lage den Rhododendron Park in Bremen bequem mit dem Rad zu erreichen. Leider so muss ich ja zugeben, mache ich das auch zu selten, aber ich genieße es trotzdem immer wieder. Es handelt sich um eine schöne, sehr gepflegte Parkanlage, die zu jeder Jahreszeit einen Besuch lohnt.
Unvergleichlich sehenswert präsentiert sie sich natürlich zu der Rhododendron Blüte im Frühjahr. Da ist er großer Publikumsmagnet von Nah & Fern. Der Rhodopark gilt als der artenreichste seiner Art.
Hier kommen der Fachmann und der Pflanzenliebhaber beide auf ihre Kosten.
Das Weserstadion in Bremen – „Grün – weiß sind alle meine Kleider“
Nicht unerwähnt lassen, möchte ich diesen Ort, wo nicht nur Fußballer eine mehr oder weniger Leistung liefern, sondern auch die Greenkeeper immer wieder vor große Herausforderungen gestellt werden. Zuwenig Licht wird zur Zeit mit einer umstrittenen Assimilationsbeleuchtung versucht auszugleichen, zu viel Kälte mit einer Rasenheizung, zu viel Abnutzung im Notfall mit dem kompletten Auswechseln des Rasens.
Ein Ort, den ich nun regelmäßig besuche – ein Umstand, den ich mir selber nicht hätte träumen lassen, bevor es mich nach Bremen zog!
Botanische Sammlung im Landschloss Zuschendorf in Pirna
Dieses ist ein ganz besonderer Ort für mich! Leider ist die Anreise aus Bremen etwas zeitaufwendig, aber bei den wenigen Besuchen geht mir wirklich mein Herz auf.
Ich lernte die Botanischen Sammlungen und das überaus engagierte Ehepaar Riedel vor mehr als einen Jahrzehnt kennen, als wir über die Hortensiensammlung in Kontakt kamen. Neben der berühmten Sammlung von Kamelien, Azaleen und Bonsai, stellte sich Zuschendorf einer neuen Herausforderung: Die Zusammenführung von Hortensiensorten. So half die Firma Rampp neben vielen anderen bekannten Hortensienzüchtern und –produzenten an der Schaffung einer für mich ganz besonders schönen Sammlung. Schon in Wolbeck habe ich mich während meiner Tätigkeit in den Jahren 1994/ 95 mit dieser schönen Pflanzenart beschäftigt, was ich in den folgenden acht Jahren bei der Firma Rampp weiterführte.
Heutzutage komme ich gerne als Besucher (und natürlich Mitglied) nach Zuschendorf um in dem Garten zu wandeln.
Hier wird mit so viel Liebe und Hingabe gearbeitet, was ich auf jedem Quadratmeter spüren kann. Engagiert und couragiert werden hier Pflanzen zusammengetragen. Aber auch um den Erhalt des Schlosses wird sich gekümmert und um den Erhalt der historischen Gewächshäuser (was sicher die Techniklehrer in Verzückung geraten läßt).
Hier habe ich viele schöne Momente in meinem Leben erlebt und werde dem Ort und den Sammlungen lebenslange Treue halten.
Ute Wischniewski