Vereinigung ehemaliger Wolbecker Gartenbauschüler e.V.

Loch Lomond, Schottland. Foto: Katja S. Verhoeven, pixabay.de

Reise nach Schottland im Sommer 2017

Am Montag, dem 31.07.2017, starteten wir um 11 Uhr vom Gartenbauzentrum in Wolbeck mit insgesamt 26 Reiseteilnehmern in Richtung Amsterdam. Vorbei an Gronau, Enschede, Apeldoorn erreichten wir zügig den Fährhafen von Ijmuiden. Nach dem Einchecken und dem Beziehen der Kabinen trafen wir uns zum Abendessen im Buffet-Restaurant, um uns zu stärken und auf die Reise nach Schottland anzustoßen.

Ein knackiger Typ – und Happy Birthday konnte er auch!

Ein knackiger Typ – und Happy Birthday konnte er auch!

Nach einem guten Frühstück an Bord legte die Fähre in der englischen Hafenstadt Newcastle upon Tyne an. Von hier ging es mit dem Bus weiter nordwärts. Am englisch-schottischen Grenzstein legten wir natürlich eine Pause ein; ein einsamer Dudelsackspieler begrüßte uns mit schottischen Klängen. Da unsere liebe Christel am 01.08. Geburtstag hat, fragten wir den Dudelsackspieler, ob er Happy Birthday spielen kann. Er konnte es und so waren wir in der Lage, unserem Geburtstagskind ein Ständchen zu Dudelsackmusik bringen.

Weiter in die Lowlands ging es nach Melrose; dort besichtigten wir den Priorwood Garden und den Harmony Garden. Hier konnten wir die ersten Eindrücke von schottischer Gartenkultur sammeln. Gleich nebenan befindet sich die wunderschöne Zisterzienserabteiruine, die wir ebenfalls besichtigten und den Schlussstein mit dem Dudelsack spielenden Schwein suchten, den uns Dr. Seick dann auch noch zeigte.

Weiter ging es über Edinburgh Richtung Norden durch die romantische Landschaft der „Borders“ nach Sterling, einem geschichtsträchtigen Städtchen. In der Umgebung haben für die schottische Geschichte zahlreiche bedeutsame Schlachten stattgefunden. Im „Golden Lion Hotel“ quartierten wir uns für die nächste Nacht ein.

Loch Lomond, Schottland. Foto: Katja S. Verhoeven, pixabay.de

Loch Lomond, Schottland. Foto: Katja S. Verhoeven, pixabay.de

Am Mittwoch, dem 02.08., fuhren wir um 9 Uhr ab zum romantischsten See Schottlands, dem Loch Lomond. Zuerst fuhren wir an die Ostküste zu einem Besucherzentrum und dann an die Westküste; dort wartete schon ein Boot auf uns, mit dem wir eine Stunde über den etwa 71 km² großen und bis zu 190 m tiefen See fuhren. Nach einer Mittagspause ging es weiter in die Highlands, vorbei am Rannoch Moor und dem sagenumwobenen Tal von Glencoe, eine atemberaubende Landschaft. Hier legten wir hin und wieder einen kleinen Fotostopp ein. Direkt am Loch Linneh bei Fort William bezogen wir unser nächstes Quartier für die Nacht. Nach einem guten Abendessen verbrachten wir noch einige gesellige Stunden in der Hotelbar.

Schon um 8.30 Uhr war die Abfahrt am nächsten Morgen, dem 03.08.2017. Vorbei am Loch Lochy und dem höchsten Berg von Großbritannien, dem Ben Nevis (1343 m), gelangten wir an den Caledonian Canal, ein Kanal, der mit den vielen Seen (Lochs) verbunden ist und über den man ganz Schottland durchqueren kann. Hier an unserem Haltepunkt besichtigten wir die acht Schleusen, mit denen insgesamt 20 m Höhenunterschied überwunden werden. Wir fuhren weiter durch den Great Glean zu dem wohl bekanntesten See Schottlands, dem Loch Ness. Hier am Loch Ness besichtigten wir die Ruine von Urquhart Castle, mit einem herrlichen Blick auf Loch Ness. Obwohl sich das Wasser kräuselte, zeigte sich das Ungeheuer nicht.

Weiter ging es zur Abriachan Gärtnerei. Hier wurde uns gezeigt, dass auch im hohen Norden Schottlands herrliche Stauden gedeihen können. Neben vielen wunderschönen Stauden und Gehölzen in einem am Hang angelegten Garten gab es auch immer wieder tolle Blicke auf Loch Ness.

Die nächste Station machten wir in Inverness, der Hauptstadt der Highlands am Fluss Ness, mit Burg, Kathedrale, viktorianischem Markt und vielem mehr. Hier konnten wir unsere Freizeit in der Stadt gut verbringen. Hier wurden die ersten typisch schottischen Andenken gekauft und natürlich Tee getrunken. Anschließend machten wir noch einen Stopp am Gartencenter Simpsons, um einen Eindruck von einem schottischen Gartencenter zu bekommen. Danach fuhren wir nach Grantown-on-Spey, um unser Hotel „Craiglynne“ für die nächsten drei Nächte zu beziehen. Da wir noch Zeit bis zum gemeinsamen Abendessen hatten, machten einige Reiseteilnehmer noch einen Spaziergang in den Ort oder relaxten an der Hotelbar.

Am Freitag, dem 04.08.2017, konnten wir fast ausschlafen, denn wir fuhren erst um 10.00 Uhr vom Hotel ab. An diesem regnerischen Tag machten wir eine Panoramafahrt durch die Highlands, mit wunderschönen Aussichten. Die Fahrt ging durch den Nationalpark nach Dufftown, wo wir eine Pause einlegten. Nach einer kleinen Stärkung ging es weiter über die sogenannte „Distillery Mile“, eine Straße, an der unzählige Whisky Distilleries liegen, nach Ballindalloch, ein privat bewohntes Schloss. Wir besichtigten das Schloss auch von innen; sehr schön war natürlich auch der Mauer- und Steingarten, nicht zu vergessen die Herde Angusrinder, die der Königin gehören.

Zum Abschluss des Tages besichtigten wir dann noch die Cardhu Malt Whisky Distillery. Hier wurde uns gezeigt, wie das „Wasser des Lebens“ hergestellt wird. Natürlich konnten wir den Brand anschließend auch verkosten. Anschließend ging es wieder ins Hotel nach Grantown-on-Spey zum Abendessen und zum weiteren Probieren des einen oder anderen Whiskys.

Am Samstag, dem 05.08.2017, fuhren wir um 9 Uhr ab in Richtung Burg Cawdor ganz im Norden Schottlands, die sogenannte „Speyside“. Die Burg Cawdor konnten wir innen besichtigen und natürlich die drei Gärten, die die Burg umgeben: eine wunderschöne Staudensammlung im Blumengarten, der um 1600 angelegt wurde und von einer Mauer umgeben ist, einen Irrgarten mit tollen Gehölzen sowie den „wilden Garten“, der eher an einen Wald erinnert.

Hier lässt sich leben. Auch unsere verwöhnte Freundin Rosamunde hätte wahrscheinlich wenig zu meckern.

Hier lässt sich leben: Dunrobin Castle. Auch unsere verwöhnte Freundin Rosamunde hätte wahrscheinlich wenig zu meckern.

Die Fahrt ging weiter entlang des berühmten Schlachtfelds von Culloden. Unterwegs machten wir noch eine Kaffeepause und veredelten den Kaffee mit einem kleinen Schluck Whisky. Dann erreichten wir Dunrobin Castle in der Nähe von Goldspie an der Ostküste von Schottland, ein grandioses Schloss im Loirestil gebaut, mit den dazu passenden Gärten. Sogar für Rosamunde-Pilcher-Verfilmungen musste das Schloss schon herhalten. Außer Schloss und Gartenparterres gab es noch ein Museum der Kuriositäten und eine Falknerei zu sehen. Mit diesen vielen schönen Eindrücken fuhren wir wieder zurück zum Hotel.

Am Sonntagmorgen, dem 06.08.2017, verließen wir unser Hotel in Grantown-on-Spey und fuhren Richtung Edinburgh. Die Fahrt ging entlang des Cairngorm-Massivs, wo wir schließlich eine sehr schmale Straße hinauf zum Queen‘s View fuhren, ein Aussichtspunkt mit einem herrlichen Blick über den Loch Tummel.

A breathtaking view, indeed… der Garten von Burg Drummond

A breathtaking view, indeed… der Garten von Burg Drummond

Dann ging die Fahrt weiter vorbei an Aviemore, Kingussie und Pitlochrie in den Süden der Highlands zur Burg Drummond. Das Wetter war wieder einmal nicht so schön, es regnete, aber der Blick von der Terrasse auf den Garten ließ uns fast den Atem anhalten, so eine grandiose Gestaltung, einfach nur klasse. Da an diesem Sonntag so eine Art „Tag des offenen Gartens“ war, herrschte reges Treiben in den Gartenanlagen, ein kleiner Markt war da, Oldtimerfahrzeuge wurden gezeigt und verschiedene Musikkapellen spielten, natürlich auch etliche Dudelsackspieler. Wir spazierten durch den Landschaftspark zu den versteckt liegenden Glashäusern, die man von der Burg aus nicht sehen konnte.

Zurück am Bus ging die Fahrt weiter nach Edinburgh zum Vier-Sterne-Hotel Courtyard by Marriot. Am Abend machten noch einige Reiseteilnehmer einen Spaziergang in die Stadt oder in einen Pub.

Am Montag, dem 07.08.2017, begann um 9 Uhr unsere Stadtrundfahrt durch Edinburgh. Wir sahen alle Sehenswürdigkeiten und machten einen Halt am Royal Palast, um dann weiter zum königlichen Botanischen Garten zu fahren. Der Botanische Garten ist der zweitälteste in Großbritannien und sehr groß und vielfältig. In den vielen Gewächshäusern blühte bei unserem Besuch gerade ein Titanwurz, der eine sehr kurze Blütezeit und die größte Blüte der Welt hat. Der Nachmittag war zur freien Verfügung und lud uns einfach zum Bummeln in die Altstadt von Edinburgh ein. Hier herrschte ein buntes Treiben, denn es war Festivalzeit, da ist in der ganzen Stadt Trubel.

Military Tattoo in Edinburgh

Military Tattoo in Edinburgh

Am Abend dann ging es zum Military Tattoo auf die Esplanade der Burg, ein ganz besonderes Erlebnis auf unserer Reise: hunderte von Dudelsackspielern, perfekt marschierende Soldaten mit den verschiedensten Musikinstrumenten. Dann der „Lonely Piper“, der Dudelsackspieler, der von der Burgzinne spielt, einfach fantastisch. Hier sind Besucher fast aus der ganzen Welt. Ganz zum Schluss wurden zum „God save the Queen“ und „Scotland the Brave“ Fähnchen geschwungen, man spürte den unglaublichen Nationalstolz der Schotten. Ein Konzert, das man sicherlich nicht vergessen wird, es war einfach nur toll.

Nach dem Konzert durfte der Whisky nicht fehlen, und so machten sich die meisten noch auf in einen der vielen Pubs. Dienstag, 08.082017, um 8.30 Uhr war die Abfahrt vom Hotel südwärts in Richtung Newcastle in Northumberland zur Fähre. Am Grenzstein Schottland/England hielten wir noch einmal an und nahmen Abschied von einem ganz wundervollen Land.

Weiter ging es zu einer Besichtigung der Gärten von Herterton House. Die Gärten wurden von den Eigentümern Frank und Marjorie Lawley angelegt und auch heute noch gepflegt. Die beiden begrüßten uns und erklärten uns die Gärten. Da sie nicht mehr die Jüngsten sind, werden die Gärten in eine Stiftung übergehen, und somit ist gewährleistet, dass sie auch weiterhin zu besichtigen sind und gepflegt werden.

Nun ging es weiter, wir machten eine kleine Mittagspause in einem urigen Lokal an der Straße, denn wir wollten auf jeden Fall pünktlich an der Fähre sein. In Newcastle angekommen, musste uns Herr Dr. Seick als Reiseleiter mit all unseren Ausweisen anmelden. Es dauerte sehr lange, dann kam er mit gesenktem Kopf wieder und sagte nur, wir könnten nicht auf die Fähre, wir seien nicht für heute eingebucht. Jetzt ging alles durcheinander, die Fährgesellschaft versuchte uns irgendwie auf der Fähre unterzubringen, in größeren Kabinen als gebucht usw., der Bus könne aber nicht mit, dann hieß es wieder, vielleicht kann der Bus doch mit. Zum guten Schluss konnte die Fährgesellschaft uns nicht auf der Fähre unterbringen und wir mussten dableiben. Unsere Reiseagentur in England hatte uns erst für den nächsten Tag auf der Fähre eingebucht, also deren Fehler, aber jetzt musste ein Hotel her.

Es dauerte noch einmal einige Zeit und dann hieß es, wir haben ein Hotel. Wir mussten ca. 20 km nach Durham fahren und hatten ein wunderschönes Hotel, bekamen ein reichhaltiges Abendessen mit Wein und für den nächsten Tag eine kostenlose Besichtigung der dortigen Kathedrale.

Am Abend saßen wir noch alle zusammen und beratschlagten über unser nächstes Reiseziel. Es ergab sich dann als nächstes Ziel und auf vielfältigen Wunsch anderer ehemaliger Wolbecker Südfrankreich. Die Reise wird vom 16. bis 23. Februar 2019 stattfinden.

Unsere Reisegruppe

Unsere Reisegruppe

Am nächsten Morgen, Mittwoch, dem 09.08.2017, trafen wir uns um 9.30 Uhr, um eine Stadtführung bzw. einen Stadtrundgang zu machen. Herr Dr. Seick, unser Reiseleiter, hatte sich über Nacht in die Geschichte der Stadt eingelesen, da dieser zusätzliche Tag so nicht geplant war. Wir machten einen Spaziergang durch die Stadt hinauf zur Kathedrale, die doch sehr geschichtsträchtig ist. Nach der Besichtigung und Führung durch die Kathedrale hatten wir noch einige Stunden Freizeit. Einige Mitreisende besuchten noch den Garten „Crook Hall and Gardens“, der einige Themengärten und Staudenrabatten zu bieten hatte. Es war ein sehr schöner und sehenswerter, wenn auch nicht sehr großer Garten.

Um 14.00 Uhr starteten wir dann zum zweiten Anlauf nach Newcastle zur Fähre, und dieses Mal ging alles wie am Schnürchen. Schon nach kurzer Zeit waren wir auf der Fähre. Wir bezogen unsere Kabinen, und alle waren froh, dass es diesmal so reibungslos geklappt hatte. Bei der Überfahrt hatten wir ziemlich starken Wellengang, aber das konnte keinem von uns etwas anhaben.

Am nächsten Morgen, Donnerstag, dem 10.08.2017, legte die Fähre um 9.30 Uhr in Amsterdam Ijmuiden an. Unser bisheriger Busfahrer Michael Schröder, der uns immer sicher und gut durch die Landschaften gefahren hatte, durfte uns nicht mehr nach Hause fahren, da er sonst seine Lenkzeiten überschritten hätte, und somit mussten wir uns schon im Fährhafen von ihm verabschieden und fuhren mit einem Ersatzfahrer, der extra aus dem Münsterland angereist war, weiter.

Vorbei an Apeldoorn, Enschede und Gronau erreichten wir um 14.45 Uhr das Gartenbauzentrum in Wolbeck. Es war wieder einmal eine sehr gelungene, sehr interessante und abwechslungsreiche Reise. Es ist immer wieder schön, mit so einer tollen Truppe wie den Ehemaligen Wolbeckern und einigen externen reiselustigen Menschen so eine Tour zu unternehmen. Ich freue mich schon auf die nächste Reise.

Manfred Wolff

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